veduta interna

Die spätrömische Villa von Palazzo Pignano - nur zum Teil ans Licht gebracht - besteht aus einem luxuriösen Wohnkomplex, einem religiösen Gebäude mit Zentralbau (die Rotonda) und Dienstbereichen, die mit Produktionsaktivitäten im Zusammenhang stehen. Der "repräsentative" Teil liegt um einen oktagonalen Peristyl von dem aus verschiedene Räume ausgehen, einige davon sind mit polychromen Mosaiken dekoriert (zum Teil noch in situ und zum Teil entfernt und im lokalen Antiquarium und dem Museo Civico di Crema e del Cremasco aufbewahrt). Die Mosaike stammten möglicherweise aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts n.Chr., als das Gebäude vollkommen restauriert, vergrößert und in einigen Räumen mit einem Hypokaustum versehen wurde. Westlich des oktagonalen Peristyls gibt es ein religiöses Gebäude (die Rotonda) mit einem runden Zentralkörper, mit einer Apsis im Osten und einem rechteckigen Vorbau im Westen. Das Gebäude, mit reichen Fußböden aus Marmor mit Mosaiken, befindet sich unter und außerhalb der romanischen Kirche San Martino (ein Teil der zu Tage gebrachten Struktur kann in einem der Schiffe entlang der Außenseite der Kirche besichtigt werden). In der Apsis gibt es einen gemauerten Sitz mit Einbau für einen zentralen Sitz. In einem Nebenteil des Vorbaus gibt es ein rundes Becken, das als Taufbecken angesehen wird. Der große Komplex des Palazzo Pignano gestaltet sich als ein administratives, wirtschaftliches und spirituelles Zentrum umfangreicher Ländereien (das umliegende Gebiet an den Ufern des Moso ist ganz besonders fruchtbar), die einer Familie reicher spätantiker Eigentümer gehören. Auch im Hochmittelalter hat der Komplex weiterhin eine gewisse administrative Bedeutung, wie besonders durch die Entdeckung eines Siegelrings mit dem Namen ARICHIS bestätigt wird, der leider verloren gegangen ist. Daher kann von der Anwesenheit königlicher longobardischer Beamten ausgegangen werden, die sich möglicherweise mit der Kontrolle und der Ausbeutung der Ressourcen beschäftigten. Die anhaltende wirtschaftliche Bedeutung des Gebiets wird durch die Tatsache belegt, dass im 1000 die Curtis cum plebe des Palazzo Pignano, Eigentum des Bischofs von Piacenza, das höchste Zehntel der Diozöse zahlt. Es ist nicht auszuschließen, dass der Ortsname Palatium Piniani, um 1000 erwähnt und Ursprung des modernen Namens der Ortschaft, die Erinnerung an die große spätantike Villa (der Palatium) darstellt. Am Ende des Platzes mit Blick auf die Kirche San Martino gibt es ein kleines Antiquarium mit einer Auswahl an Fundstücken aus den Ausgrabungen und einer reichen didaktischen und anschaulichen Palette über das archäologische Gebiet.

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